Im Fokus: Die Arbeit des DWIH Neu-Delhi im Jahr 2022
Themen strategisch auswählen und platzieren, digital und zielgerichtet kommunizieren: Das DWIH Neu-Delhi hat sich 2022 auf vielen Ebenen erfolgreich weiterentwickelt. Besondere Bedeutung hatten dabei die Sozialen Medien.
Weitreichende virtuelle Vernetzung
Welche Projekte laufen im Forschungszentrum Jülich im Energiebereich? Wo gibt es interessante Promotionsstellen im Bereich Grüner Wasserstoff? Wie sehen derzeit in Indien und Deutschland die Diskurse über Wissenschaftskommunikation, Open Access, Gender Equality und Forschungsförderung aus? Mit konkreten Informationen zu aktuellen wissenschaftspolitischen Themen punktete der 2022 zum zweiten Mal ausgerichtete virtuelle Indo-German Research Day des DWIH Neu-Delhi. 32 teilnehmende Institutionen und 26 Referentinnen und Referenten aus Indien, Deutschland und weiteren Ländern informierten Promovierende, Forschende sowie Personen aus dem Wissenschaftsmanagement über Forschungsmöglichkeiten in Deutschland und die fächerübergreifende Zusammenarbeit in internationalen Projekten. „Forschungsinstitute, Universitäten und Thinktanks aus Deutschland und Indien haben sich in der offenen Veranstaltung vorgestellt und sind in direkten Kontakt mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern getreten“, berichtet Aadishree Jamkhedkar, Programmleiterin des DWIH Neu-Delhi. „Die erfolgreiche Interaktion und das Engagement der etwa 1.000 Teilnehmenden zeigten sich unter anderem in mehr als 4.000 Nachrichten, die auf der von uns gewählten Plattform ausgetauscht wurden.“
Forschungskooperationen für KMU
Zusammen mit der Fraunhofer-Gesellschaft in Indien fokussierte das DWIH Neu-Delhi 2022 mit zwei Veranstaltungen auf ein bislang wenig bearbeitetes Thema: Innovations- und Technologiekooperationen für Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU) zwischen Indien und Deutschland. „Wir haben zuvor etwa anderthalb Jahre mit der Zielgruppe in beiden Ländern Gespräche geführt, um mit einem zweigeteilten Veranstaltungsangebot inhaltlich in die Tiefe zu gehen und möglichst konkrete Ergebnisse für KMU zu generieren“, erläutert Aadishree Jamkhedkar. Ein öffentlich zugängliches, moderiertes virtuelles Gespräch zwischen einem indischen und einem deutschen Experten für den Transfer zwischen Wissenschaft und Industrie informierte zunächst im April 2022 über die Strukturen von technologieorientierten KMU in beiden Ländern sowie über Herausforderungen und pragmatische Vorgehensweisen für die Zusammenarbeit. Im Juni 2022 trafen sich dann in Neu-Delhi und Berlin eingeladene Interessengruppen aus forschender Industrie und Forschungsinstituten in geschlossener Runde. Sie wurden virtuell vernetzt und tauschten sich konkret über mögliche länderübergreifende Forschungszusammenarbeit für und mit KMU aus. Wichtige Ergebnisse der konzentrierten Arbeitsdebatten werden in einem Papier veröffentlicht und schließen somit eine Informationslücke.
Pilotprojekt Innovators Connect – Tandem
Im Start-up Bereich sind die Veranstaltungen des DWIH Neu-Delhi seit Jahren besonders kreativ, um wissenschaftsbasierten Unternehmensvorhaben frühe Unterstützung und Chancen auf Internationalisierung und Entwicklung zu ermöglichen. Zugpferd ist die Reihe Innovators Connect, in die 2022 nach intensiver Recherche und Vorbereitung ein weiteres thematisch fokussiertes Veranstaltungsformat integriert wurde: Innovators Connect – Tandem. Kern der zusammen mit Inkubatoren – zwei aus Indien, drei aus Deutschland – gestarteten Reihe ist ein zweiwöchiges Immersionsprogramm für junge Forschende aus beiden Ländern. Insgesamt zehn Teilnehmende aus Deutschland und Indien wurden im August 2022 zu deutsch-indischen Tandems verbunden. „Es ging uns gezielt um die Förderung von Ko-Kreation“, betont die Leiterin der Programmarbeit, Aadishree Jamkhedkar. In einem der indischen Partnerinkubatoren bekamen die Tandems dann vor Ort die Möglichkeit, an konkreten Start-up-Ideen oder neuen innovativen Lösungen von globaler Relevanz zu arbeiten. Begleitend wurden Informationen zum Markzugang sowie den Start-up-Systemen beider Länder vermittelt, aber auch zu geistigen Eigentumsrechten oder Fördermöglichkeiten.
Strategisch stark in Social Media
Die Kommunikationsstrategie des DWIH Neu-Delhi geht im Bereich Social Media immer mehr auf. Auch 2022 standen Inhalte viel stärker im Fokus als reine Veranstaltungsankündigungen. Für die wissenschaftlich orientierte Zielgruppe des DWIH wurden themenspezifische Nachrichten kuratiert und verbreitet, versehen mit wiedererkennbarem Branding und zugeschnitten auf die jeweiligen Social-Media-Kanäle. Insbesondere die LinkedIn-Seite des DWIH Neu-Delhi entwickelte sich bezüglich der Reichweite überdurchschnittlich gut. Ein messbar engagiertes Reposting der Beiträge und ihre Kommentierung zeugten 2022 vom Erfolg der über mehrere Jahre aufgebauten, für das DWIH Neu-Delhi maßgeschneiderten Strategie.
Geschätzter Partner
Bei nicht weniger als zwölf Veranstaltungen von Partnerinstitutionen war das DWIH Neu-Delhi 2022 mit seiner inhaltlichen und konzeptionellen Beteiligung gefragt, etwa in Form von Diskussionsbeiträgen in Panels, mit Keynotes oder Vorträgen, ein Schwerpunkt war die Vorstellung der indischen und deutschen Forschungs- und Innovationslandschaft. Damit hat sich die strategisch ausgerichtete Netzwerkarbeit der letzten zwei Jahre sowie die Konzentration auf Inhalte und Themen für das DWIH Neu-Delhi 2022 deutlich ausgezahlt. Das DWIH Neu-Delhi wird in Indien als wichtiger Stakeholder wahrgenommen.
Bettina Mittelstraß